Was ist ein Exlibris?

Ex Libris, aus dem Lateinischen: ex = aus und libris = Büchern
 
Ein Exlibris ist eine  kleine Grafik als Holzschnitt, Kupferstich, Stahlstich, Lithographie oder einer anderen Technik, auch als Stempel. Ein Exlibris oder Bucheignerzeichen nennt den Besitzer und ziert die Innenseite eines Buches
 
Mit Gutenberg und der Erfindung des Buchdrucks entstand auch das Exlibris.
Älteste bekannte Exlibris sind Holzschnitte aus dem Süddeutschen Raum, angefertigt von Albrecht Dürer, Lucas Cranach d. Ä. und Hans Holbein d.J.
Seit der zweiten Hälfte des 16. Jh. verdrängte zunächst der Kupferstich, dann auch die Radierung die Technik des Holzschnitts in der Exlibrisgestaltung.
 
Seine Blütezeit erlebte das Exlibris im 16. Und 17. Jahrhundert.
Anfänglich war die Heraldik bedeutend für die Gestaltung der Exlibris.
Im 18. Und 19. Jahrhundert  verlor das Exlibris an Bedeutung. Bücher wurden „Massenware“ und auch gesellschaftlich verlor das Exlibris an Ansehen. Exlibris wurden Gebrauchsgüter und beschränkten sich oft auf die schlichte Namensnennung des Bucheigners, ohne ausschmückende grafische Gestaltung.
Erst Ende des 19. Jahrhunderts bis in die 1930 Jahre erlebte die Bedeutung des Exlibris  einen neuen Höhepunkt.
Bei der Motivwahl der Exlibris kann der Phantasie mittlerweile freien Lauf gelassen werden.
Motive mit Bezug auf den Namen oder Beruf, auf das Hobby, Landschafts- und Pflanzenmotive, Architektur, Ornament, Menschen, Märchen, Tod und Erotik… Alles ist vertreten.
 
Auch heutzutage gibt es Buchliebhaber, die sich ein persönliches Exlibris anfertigen lassen.
Neben dem Gebrauchswert hat das Exlibris als Miniaturgrafik teilweise auch einen hohen Sammlerwert.